Der staufische Wohnbau enthielt im Hauptgeschoss ursprünglich zwei Säle mit flachen Balkendecken. Der westliche, der von Anfang an einen Kamin besaß, wurde später in zwei Räume unterteilt, die im 15. Jahrhundert rippengegliederte Gewölbedecken erhielten. Graf Anton ließ um die Mitte des 16. Jahrhunderts Wände und Decken mit einer Fülle von Malereien ausschmücken. Aber auch zuvor wiesen die Räume teilweise bunten Dekor auf, denn im linken Raum, der schon in alten Inventaren als das „Gemalte Zimmer“ bezeichnet wird, wurden Reste der gotischen Bemalung aufgedeckt.
Wohl anlässlich einer 1332 erfolgten Ehebindung zwischen den Häusern Ysenburg und Hanau wurden die heraldischen Zeichen beider Familien, Balken und Sparren, schachbrettartig zu einer Wappentapete angeordnet. In ähnlicher Weise erscheint an der Nordwand ein seltenes frühes Beispiel einer Wappengenealogie.
Die Felder der Gewölbedecke zeigen dagegen Propheten und Evangelistengestalten, die im Jahre 1546 angebracht wurden. Ein besonderes anmutiges Beispiel der Büdinger Renaissancekunst bildet eine allegorische Darstellung der verschiedenen Arten der Musik. Die Entwürfe dürften von dem Mainzer Künstler Hans Abel stammen, die Ausführungen von dem Büdinger Maler Caspar Wallrab.
Diese Malereien hatten Ihr eigenes Schicksal. Sie wurden schon bald nach Ihrer Entstehung wieder übermalt, aber dadurch größtenteils hervorragend konserviert. So überdauerten sie die Jahrhunderte, bis 1941 die farbigen Spuren wiederentdeckt und dann in den Nachkriegsjahren Zug um Zug freigelegt und restauriert wurden.
Der Raumschmuck setzt sich in den beiden anderen Räumen fort. Im Eingangsraum tritt uns der sagenhafte Held Herkules entgegen, wie er gegen die Hydra kämpft, dem man den Heden Samson aus dem Alten Testament beigesellt hat. Uneinheitlich und phantastisch ist die Bilderfolge im letzten Raum des Palas, darunter die älteste Ansicht des Schlosses selbst. Von dem hellen Erker aus, den Graf Wolfgang-Ernst 1610 anbauen ließ, hat man einen reizvollen Ausblick in das malerische Rund des Schlosshofes.